Wo soll in der Umsetzung von Gesundheitsförderung in einer Gesundheitseinrichtung inhaltlich zuerst angesetzt werden? Dafür gibt es kein Patentrezept. Diese Entscheidung kann von der aktuellen Situation und Schwerpunkten, den vorhandenen Ressourcen und Expertisen einer Gesundheitseinrichtung ebenso abhängen wie von aktuellen gesundheitspolitischen Prioritäten oder epidemiologischen Entwicklungen. In jedem Fall ist es günstig, vor dem Start konkreter Maßnahmen eine Gesamtstrategie für Gesundheitsförderung festzulegen (Vermeidung von "Projektitis"!).
Gemäß den sieben Implementierungsstrategien (Link) empfiehlt sich dafür die Einrichtung unterstützender Strukturen und Prozesse in der Gesundheitseinrichtung:
- Verankerung von Gesundheitsförderung im Leitbild
- Einrichtung einer Management-Struktur für Gesundheitsförderung (z.B. KoordinatorIn, Steuerungsgruppe, Kontaktpersonen in den Organisationseinheiten)
- Widmung eines Gesundheitsförderungs-Budgets (z.B. Fortbildungskosten)
- Umsetzung spezifischer Maßnahmen im Rahmen jährlicher Aktionspläne - Projekte oder Programme
- bestimmte Zielgruppen (z.B. krankheitsspezifisch oder altersspezifisch, PatientInnen / MitarbeiterInnen / regionale Bevölkerung)
- bestimmte Lebensstile (z.B. "Rauchfreies Krankenhaus")
- Entwicklung des Krankenhaus-Settings
- Übernahme / Adaptierung / Erarbeitung von Leitlinien / Standards für spezifische gesundheitsfördernde Maßnahmen / Abläufe
- Qualitätssicherung durch Monitoring, Evaluation, Berichtswesen
- Gesundheitsförderung in der Personalentwicklung (Fortbildung)
- Kooperation mit regionalen Partnern zur Unterstützung einer gesundheitsfördernden Regionalentwicklung (z.B. regionale Gesundheitsberichterstattung)