Konzept

Gesundheitsförderung ist ein Konzept der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es zielt auf die Stärkung gesundheitlicher Ressourcen und auf die Reduktion gesundheitlicher Risiken ab, und zwar sowohl bei Personen als auch in deren Lebenssituationen. Dieses Konzept wird heute in so unterschiedlichen Bereichen wie Städten und Gemeinden, Schulen und Betrieben angewendet. Dabei ist die Umsetzung an folgenden Grundstrategien der Gesundheitsförderung orientiert:

  • Förderung von körperlicher, psychischer und sozialer Gesundheit
  • Betroffene zu Beteiligten machen - Lösungen gemeinsam MIT Betroffenen erarbeiten
  • Gesundheitsorientierte Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Sektoren (z.B. Gesundheits-, Bildungs-, Wirtschaftssektor)
  • Gesundheitliche Chancengleichheit auch für benachteiligte Gruppen sicherstellen
  • Orientierung an Nachhaltigkeit - keine "Projektitis", sondern Investition in langfristig wirksame Maßnahmen
  • Multistrategisches Vorgehen für bestmögliche Wirksamkeit - z.B. Entwicklung von Personen ("Verhaltensansatz") und von Situationen ("Verhältnisansatz") (vgl. Rootman 2001)

Ein Grunddokument der Gesundheitsförderung ist die WHO-Ottawa-Charta von 1986. Darin wird explizit die "Neuorientierung der Gesundheitsdienste" in Richtung Gesundheitsförderung verlangt. Bereits 1988 starteten darauf aufbauende konzeptuelle Überlegungen. Eine Erstfassung des Konzeptes findet sich in der Budapester Erklärung (WHO 1991), eine Weiterentwicklung in den Wiener Empfehlungen für Gesundheitsfördernde Krankenhäuser (WHO 1997). Heute liegen - untermauert von den Erfahrungen aus internationalen Projekten und der Umsetzung in bislang 37 nationalen / regionalen Netzwerken weltweit - 18 inhaltliche Strategien, 7 Implementierungsstrategien und 5 Standards der Gesundheitsförderung für die Umsetzung in Gesundheitseinrichtungen vor.