Stillen stellt die natürlichste und bestmögliche Ernährung für einen Säugling dar und steht für die enge Verbindung zwischen einer Mutter und ihrem Kind. Die vielen verschiedenen Vorteile, die das Stillen Müttern wie auch Kindern bietet, sind sehr gut dokumentiert.
Trotzdem werden weltweit immer weniger Babys gestillt bzw. immer früher abgestillt. Gleichzeitig wird viel früher begonnen, mit industriell erzeugter Säuglingsnahrung zuzufüttern. Wichtige Kenntnisse und Erfahrungen mit dem Stillen und Stilltechniken werden immer seltener von Generation zu Generation weitergegeben. Das Stillen hat seine Selbstverständlichkeit verloren. Als Folge sterben jährlich vor allem in den Entwicklungsländern 1,5 Millionen Kinder an Krankheiten, die durch regelmäßiges Stillen vermieden werden könnten.
Die Vorteile des Stillens liegen auf der Hand:
Aus diesem Grund haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Kinderhilfswerk der Verei-ten Nationen (UNICEF) im Jahr 1991 gemeinsam die Initiative „Baby-Friendly Hospitals“ (BFHI) ins Leben gerufen, die im deutschen Sprachraum auch als „Stillfreundliches Krankenhaus“ bekannt ist und die in Österreich seit September 2010 von der Sektion „Baby-Friendly Hospitals“ des Österreichischen Netzwerks Gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG) betreut wird.
Ziel der Initiative ist es, die Bedingungen für das Stillen zu verbessern und Mütter aktiv zum Stillen zu ermutigen. Die WHO empfiehlt, dass Säuglinge idealerweise in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich gestillt werden. Dazu sollten die Mütter jede notwendige Unterstützung erhalten. Anschließend kann langsam und schrittweise geeignete Beikost eingeführt und weitergestillt werden. Das Stillen kann bis ins zweite Lebensjahr – und wenn Mutter und Kind es wünschen, darüber hinaus – weitergeführt werden.